
Pogacar überholt: Evenepoel bleibt Zeitfahr-Weltmeister

Radsport-Superstar Remco Evenepoel bleibt nach einer Machtdemonstration Weltmeister im Einzelzeitfahren. Der Olympiasieger raste am Sonntag in Ruandas Hauptstadt Kigali in 49:46 Minuten zum dritten Mal in Folge zum WM-Titel im Kampf gegen die Uhr und überholte dabei sogar Tour-Champion Tadej Pogacar. Der Slowene enttäuschte an seinem 26. Geburtstag und verpasste nach anspruchsvollen 40,6 km als Vierter gar das Podium (+2:37 Minuten).
Die Silbermedaille sicherte sich Jay Vine aus Australien (+1:14) vor Evenepoels Landsmann Ilan Van Wilder (2:36). Der einzige deutsche Starter Miguel Heidemann (4:52) hatte als 17. nichts mit der Entscheidung zu tun. Maximilian Schachmann, der ursprünglich ebenfalls hätte starten sollen, fiel gesundheitsbedingt für die erste Straßenrad-WM in Afrika aus. Der letzte deutsche WM-Titel im Einzelzeitfahren liegt neun Jahre zurück. 2016 gewann Tony Martin sein viertes und letztes Regenbogentrikot.
Pogacar und Evenepoel gingen im Abstand von zweieinhalb Minuten als letzte Fahrer auf die Strecke und begannen ihr Fernduell um Gold. Auf die beiden Topstars warteten vier knackige Anstiege, die eigentlich besser auf Pogacar zugeschnitten schienen. Doch schon nach der ersten Zwischenzeit lag Evenepoel 45 Sekunden vor seinem Kontrahenten. Der Abstand zwischen den beiden Ausnahmefahrern schrumpfte stetig. 2,1 km vor dem Ziel zog Evenepoel, der ab dem kommenden Jahr für den deutschen Rennstall Red Bull-Bora-hansgrohe fahren wird, sogar an dem Slowenen vorbei.
Bei den ersten Weltmeisterschaften in Afrika fährt Pogacar am kommenden Sonntag im Straßenrennen (267,5 km) als Titelverteidiger um den nächsten WM-Titel.
C. Marques--JDB