Ballon d'Or: Wirtz, Flick und Berger nominiert
Der deutsche Fußball darf auf mehrere Auszeichnungen bei der prestigeträchtigen Ballon-d'Or-Zeremonie hoffen. Neben Ausnahmekönner Florian Wirtz gehören auch der frühere Bundestrainer Hansi Flick vom FC Barcelona, Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger nach ihren starken Leistungen bei der EM und Nationalspielerin Klara Bühl zu den Nominierten. Die Ergebnisse der Abstimmung werden bei einer Gala am 22. September bekannt gegeben.
Bei den Männern ist Wirtz der einzige Deutsche unter den Top 30. Der 22 Jahre alte Nationalspieler, der im Sommer zum FC Liverpool gewechselt ist, hat nur Außenseiterchancen - im Bewertungszeitraum war er mit Bayer Leverkusen ohne Titel geblieben. Aus der Bundesliga sind dazu Harry Kane und Michael Olise vom FC Bayern sowie Serhou Guirassy von Borussia Dortmund nominiert. Hoffnungen dürfen sich auch Champions-League-Sieger Ousmane Dembélé von Paris Saint-Germain und der spanische Europameister Lamine Yamal vom FC Barcelona machen.
Flick, der in seiner ersten Saison in Barcelona die Meisterschaft und den Pokal gewann sowie in der Champions League im Halbfinale ausschied, muss sich in der Kategorie der Trainer gegen hochkarätige Konkurrenz durchsetzen. Auch Paris-Coach Luis Enrique ist dabei, dazu kommen Antonio Conte (SSC Neapel), Enzo Maresca (FC Chelsea) und Arne Slot (FC Liverpool). Unter anderem Englands Europameister-Trainerin Sarina Wiegman ist bei den Frauen nominiert.
Auch bei den Frauen ist nur eine Deutsche dabei: Bühl vom FC Bayern. Die Spanierin Aitana Bonmatí könnte ihren dritten Ballon d'Or in Folge gewinnen. Zu den Nominierten zählen mit Chloe Kelly, Kapitänin Leah Williamson, Torhüterin Hannah Hampton, Lucy Bronze und Alessia Russo aber auch fünf englische Europameisterinnen. Dazu ist Brasiliens Ikone Marta dabei.
Bei den Torhüterinnen dürfen sich neben der 34-jährigen Berger vom US-Klub Gotham FC die englische EM-Titelträgerin Hampton (FC Chelsea), die Spanierin Cata Coll (FC Barcelona), die Niederländerin Daphne van Domselaar (FC Arsenal) und Chiamaka Nnadozie (Brighton and Hove Albion) Hoffnungen machen. Vor allem Bergers Auftritt im EM-Viertelfinale gegen Frankreich (6:5 i.E.) stach zuletzt heraus.
Bei den Torhütern geht der Schweizer Yann Sommer (Inter Mailand) ins Rennen. Neben dem früheren Gladbacher und Münchner, der mit Inter das Finale der Königsklasse verlor, gehören auch Gianluigi Donnarumma von PSG oder Thibaut Courtois (Real Madrid) und Allison Becker (FC Liverpool) zu den zehn Nominierten.
Jungstar Yamal (18) gehört derweil auch zu den fünf nominierten Spielern unter 21 Jahren. Die U21-Wahl wird von früheren Ballon-d'Or-Gewinnern vorgenommen, in allen anderen Kategorien wählen Journalisten.
Der Preis existiert seit 1956 und wird von der Zeitung "France Football" vergeben. Parallel dazu ehrt der Weltverband FIFA seit 1991 den Weltfußballer. Zwischen 2010 und 2015 hatten die FIFA und France Football kooperiert und nur einen Preis gemeinsam als FIFA Ballon d'Or vergeben.
E. da Cruz--JDB