
Bundesumweltminister Schneider will Wälder und Moore wieder zu CO2-Speichern machen

Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD) will den aktuell negativen Trend beim Treibhausgasausstoß von Wäldern, Mooren und Böden wieder umkehren. "Momentan sind sie Teil des Problems, sie können aber ein wichtiger Teil der Lösung werden", erklärte Schneider am Montag in Berlin anlässlich der Vorstellung eines Konzepts zur Weiterentwicklung des "Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz" der Regierung.
Derzeit stoßen geschädigte Wälder, trockengelegte Moore und ausgelaugte Böden mehr Treibhausgase aus als sie aufnehmen. Dies soll das Aktionsprogramm ändern. "Moore, Wälder und Böden speichern das Wasser und können die Folgen von Hitze, Trockenzeiten und Starkregen abmildern", hob der Umweltminister als weiteres Ziel des Programms hervor.
Der Vorschlag des Umweltressorts zu dessen Weiterentwicklung enthält 41 Maßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt dabei dem Ministerium zufolge bei Bereichen, "die einen besonders großen Hebel für Klimaschutz bilden und die zugleich helfen, den Wasserhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen". Zudem orientierten sich die Maßnahmen "an praktischer Machbarkeit und hoher Akzeptanz".
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die klimafreundlich wirtschaften wollten, sollen dem Ministerium zufolge dafür verlässliche Unterstützung erhalten. Dabei sollen gezielt Geschäftsmodelle gefördert werden, "die regionale Wertschöpfung und Klimaschutz erfolgreich verbinden". Um Wasser besser im Boden zu halten, sollen Kanäle und Gräben zur Entwässerung zurückgebaut werden. Über die Vorschläge soll nun in der Regierung weiter beraten werden.
Der Umweltverband BUND begrüßte die Fortschreibung des Programms im Grundsatz, kritisierte aber unzureichende Anstrengungen beim Moorschutz. "Statt fünf Millionen Tonnen Treibhausgase jährlich bis 2030 durch Moorwiedervernässungen einzusparen, sollen jetzt nur noch 2,5 Millionen Tonnen jährlich ausreichen", kritisierte der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt. Das genüge nicht für das Erreichen der Klimaziele.
N. Gonçalves--JDB