
Lkw-Anschlag von Nizza: Französischer Dschihadist kommt im Irak vor Gericht

Ein französischer Islamist, der den Lkw-Anschlag von Nizza im Jahr 2016 für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamiert hatte, soll im Irak vor Gericht kommen. Der Franzose Adrien Guihal sei vor zwei Monaten zusammen mit 46 weiteren Franzosen an den Irak überstellt worden, sagte ein Vertreter der irakischen Ermittlungsbehörden am Donnerstag.
Guihal war als Autor einer Audiobotschaft identifiziert worden, mit der der IS den Lkw-Anschlag von Nizza für sich reklamiert hatte, bei dem im Juli 2016 insgesamt 86 Menschen getötet wurden. Der Franzose hatte sich 2015 dem IS angeschlossen und wurde drei Jahre später in der syrischen Stadt Raka festgenommen. Er saß jahrelang in kurdischen Gefangenenlagern in Syrien, bevor er im Juli gemeinsam mit 46 weiteren mutmaßlichen französischen IS-Mitgliedern in den Irak überstellt wurde.
Nach Angaben des irakischen Geheimdienstes wird den 47 Franzosen "Beteiligung an im Irak begangenen Terrorverbrechen" vorgeworfen. Irakische Gerichte hatten in den vergangenen Jahren bereits hunderte Angeklagte wegen mutmaßlicher terroristischer Taten verurteilt, darunter hunderte Kämpfer aus dem Ausland.
Bei dem Anschlag von Nizza war ein Mann am französischen Nationalfeiertag mit einem Lastwagen durch die feiernde Menschenmenge auf der Uferpromenade von Nizza gefahren. Zu den 86 Todesopfern zählten auch zwei Schülerinnen und ihre Lehrerin aus Berlin.
P. Batista--JDB