
Autoindustrie fordert Einigung der Bundesregierung bei Verbrenner-Aus

Die Autoindustrie fordert von der Bundesregierung eine Einigung in der Frage, ob sie für Lockerungen der CO2-Regelungen für Neuwagen auf EU-Ebene eintreten will. "Wir brauchen zeitnahe Entscheidungen und dann auch eine geeinte deutsche Stimme in Brüssel", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, am Donnerstag nach Gesprächen im Bundeskanzleramt. Sie begrüßte, dass es mittlerweile "ein positives Signal" aus der Koalition gebe.
Union und SPD hatten sich in stundenlangen Beratungen am Mittwochabend nicht auf eine gemeinsame Haltung einigen können. Die Union und Kanzler Friedrich Merz (CDU) drängen auf eine deutliche Lockerung der Vorgaben, die nach derzeitigem Stand Neuzulassungen von Autos mit Verbrennermotor ab 2035 verbieten. Die SPD zeigte sich bereit für gewisse Änderungen, eine gemeinsame Position, die dann in Brüssel bei der EU im Namen der Bundesregierung vertreten werden könnte, gibt es aber weiterhin nicht.
Im Gespräch sind etwa Sonderregelungen für Plug-in-Hybride und Autos mit einem sogenannten Range-Extender. Diese Reichweitenverlängerer sind integrierte Kraftstoffmotoren, die bei Bedarf die Batterie eines E-Autos aufladen können. VDA-Chefin Müller begrüßte dies ausdrücklich. "Der Schwerpunkt wird auf dem Hochlauf der Elektromobilität liegen", versicherte sie. "Und trotzdem werden weitere technologische Optionen möglich sein."
Auch die Vorsitzende der Industriegewerkschaft IG Metall, Christiane Benner, forderte von der Bundesregierung, dass diese sich für "flexiblere Regelungen" in Brüssel einsetzt. Neben Hybrid-Antrieben sollte auch der Einsatz alternativer Kraftstoffe weiterverfolgt und ermöglicht werden. Zudem brauche es "jetzt mehr Unterstützung für die Elektromobilität".
H. de Araujo--JDB