
22 Tote bei Protesten gegen höhere Benzinpreise in Angola

Bei schweren Ausschreitungen nach einem Anstieg der Benzinpreise in Angola sind seit Montag 22 Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Polizist, sagte Innenminister Manuel Homem am Mittwoch in Luanda. Knapp 200 Menschen seien verletzt worden.
Die Polizei nahm nach eigenen Angaben bis Dienstagabend mehr als 1200 Menschen fest. In Luanda hatten wegen der angespannten Lage zahlreiche Geschäfte geschlossen, es kam zu Plünderungen. Nach Berichten lokaler Medien setzten die Sicherheitskräfte Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Menschenmenge zu zerstreuen.
Die Regierung des südwestafrikanischen Landes hatte kürzlich entschieden, die stark subventionierten Benzinpreise von umgerechnet 28 Cent auf 38 Cent anzuheben. Das führte zu wütenden Protesten und einem Streik von Taxifahrern.
Angola ist nach Nigeria der zweitgrößte Erdölproduzent Afrikas. Viele Menschen leben aber in großer Armut. In dem portugiesischsprachigen Land mit etwa 30 Millionen Einwohnern lag die Inflation im Juni bei fast 20 Prozent, die Arbeitslosigkeit lag nach offiziellen Angaben bei 30 Prozent.
M. Silva--JDB