
Studie: Mütter empfinden Leben in Deutschland ungerechter als Väter

Mütter empfinden das Leben in Deutschland einer Umfrage zufolge ungerechter als Väter. Das geht aus der sogenannten Sozialstudie der Universität Bielefeld im Auftrag der Bepanthen-Kinderstiftung des Pharmakonzerns Bayer hervor, die am Sonntag in Leverkusen veröffentlicht wurde. So waren 61 Prozent der befragten Mütter der Ansicht, dass harte Arbeit in Deutschland nicht belohnt werde. Bei den Vätern lag der Anteil bei knapp unter 50 Prozent.
82 Prozent der weiblichen und knapp 70 Prozent der männlichen Elternteile gaben zudem an, dass Rentnerinnen und Rentner aus ihrer Sicht im Alter finanziell nicht gut abgesichert seien. Über 60 Prozent der Mütter waren zudem der Meinung, dass Männer und Frauen in Deutschland nicht gleich behandelt würden. Bei den Vätern waren nur 27 Prozent dieser Ansicht. Auch bei der Frage, ob Armen in Deutschland gut geholfen werde, zeigte sich eine Diskrepanz zwischen den Geschlechtern. 54 der Mütter, aber nur 39 Prozent der Väter sahen das nicht so.
Auch zwischen Alleinerziehenden und in Partnerschaft lebenden Eltern zeigte sich in der Studie ein unterschiedliches Empfinden des Gerechtigkeitsniveaus. So sahen zum Beispiel 84 Prozent der Alleinerziehenden die Chancengleichheit für Kinder negativ, während das nur bei 68 Prozent der Befragten in Partnerschaft der Fall war. Auch die Absicherung für Rentner sahen Alleinerziehende mit 90 Prozent deutlich kritischer als Eltern mit Partner mit 76 Prozent.
Für die Sozialstudie waren im November und Dezember 2023 Familien in ganz Deutschland befragt worden. An der Onlinebefragung nahmen den Autoren zufolge 660 Kinder, 570 Jugendliche sowie deren Eltern teil. Insgesamt waren dies 1230 Mütter und Väter.
S. dos Reis--JDB