
EU-Parlament beschließt Zölle auf Düngemittel aus Russland

Das Europaparlament hat Strafzölle auf Düngemittel aus Russland und Belarus beschlossen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Brüssel für den Vorschlag der EU-Kommission, zusätzliche Zölle auf Stickstoff-basierte Düngemittel und weitere Agrarprodukte zu erheben. Die Aufschläge sollen ab Juli in Kraft treten.
Die EU importiert große Mengen Düngemittel aus Russland. 2024 kam nach Angaben des Rats der EU-Mitgliedsländer rund ein Viertel der Einfuhren der betroffenen Stickstoff-basierten Düngemittel aus Russland, das entspricht rund 6,2 Millionen Tonnen. In den ersten Monaten des laufenden Jahres importierten die EU-Staaten bereits 2,5 Millionen Tonnen Dünger aus Russland.
Ziel der neuen Strafzölle ist es nach Angaben der EU-Kommission, die russischen Exporteinnahmen zu schmälern. Um die "weltweite Ernährungssicherheit zu wahren", sollen die geplanten Zölle nach Angaben der Kommission aber nicht den Transit von Agrarprodukten durch die EU betreffen, die für Drittländer etwa in Afrika oder im Nahen Osten bestimmt sind.
Der europäische Bauernverband Copa-Cogeca hatte die geplanten Zölle scharf kritisiert. Der Verband äußerte zwar Verständnis für "die geopolitischen Gründe" für den Vorschlag der Kommission. Die europäische Düngemittel-Produktion könne die Einfuhren aber nicht vollständig ersetzen.
L.M. Cardoso--JDB