
US-Notenbank lässt Leitzins stabil: Trump beschimpft Fed-Chef Powell als "Dummkopf"

Nach der Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins stabil zu lassen, hat US-Präsident Donald Trump Fed-Chef Jerome Powell erneut persönlich angegriffen und beschimpft. Powell sei "ein Dummkopf, der keine Ahnung hat", schrieb Trump am Donnerstag in seinem Onlinedienst Truth Social. Trump hatte wiederholt eine sofortige Zinssenkung gefordert; er verspricht sich von niedrigeren Leitzinsen bessere Finanzierungsbedingungen für die Firmen in den USA.
Trump hatte Powell schon mehrfach angegriffen und ihn unter anderem einen "großen Loser" und "Mr. Zu Spät" genannt. Auch drohte er ihm wiederholt mit Entlassung.
Powell betonte am Mittwoch nach der Leitzinsentscheidung, die Kritik des US-Präsidenten beeinflusse die Arbeit der Notenbank "überhaupt nicht". Er machte den Präsidenten selbst für die schwierige wirtschaftliche Lage verantwortlich: Es gebe "eine große Unsicherheit darüber, wo sich die Zollpolitik einpendelt" und "welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft haben wird", sagte der Fed-Chef. Auch die Notenbank warte auf "größere Klarheit".
Viele Expertinnen und Experten warnen davor, dass die Zinspolitik Trumps die Inflation wieder anheizen und das Wachstum schwächen könnte. Trump erklärte am Donnerstag in seinem Onlinedienst, es gebe "praktisch keine Inflation" und "fast alle Kosten" seien gesunken.
Der 72-jährige Powell gilt als sehr erfahren und steht der US-Notenbank bereits seit Anfang 2018 vor. Trump hatte den Republikaner in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) selbst für den Posten nominiert.
A. Martins--JDB