
BASF hält Folgen der US-Zollpolitik für zunächst "überschaubar"

Der Chemieriese BASF hält die Folgen der US-Zollpolitik auf das eigene Geschäft vorerst für "überschaubar", warnt allerdings vor der "hohen Unsicherheit" aufgrund der Unvorhersehbarkeit weiterer Entscheidungen der USA. "Wir produzieren vor Ort für die lokalen Märkte. Besonders in diesen herausfordernden Zeiten macht uns das widerstandsfähiger als andere und ist ein Wettbewerbsvorteil", erklärte Finanzvorstand Dirk Elvermann am Freitag.
In Europa und Nordamerika beträgt der Umsatzanteil der von BASF in den jeweiligen Regionen hergestellten Produkte laut Konzern rund 90 Prozent. In den Vereinigten Staaten stammten mehr als 80 Prozent der BASF-Umsätze 2024 aus im Land hergestellten Produkten, in der Asien-Pazifikregion und in Südamerika lag der Anteil bei rund 80 Prozent. "Dieser hohe Anteil an lokaler Produktion ist der Grund, warum die direkten Auswirkungen der Zölle auf BASF wahrscheinlich überschaubar bleiben", erklärte Elvermann.
Im ersten Quartal lag der Umsatz mit 17,4 Milliarden Euro um etwa ein Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, wie der Konzern mitteilte. Der Nettogewinn fiel um 40 Prozent auf 808 Millionen Euro. Elvermann betonte, der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen liege nahezu auf dem Niveau des Vorjahresquartals und entspreche den durchschnittlichen Analystenschätzungen.
Laut Konzern war die Entwicklung der Produktion in der Chemieindustrie und in ihren Kundenindustrien schon im ersten Quartal "spürbar geprägt" durch Reaktionen auf erwartete Zollerhöhungen seitens der USA. Die weitere Entwicklung hänge maßgeblich von handelspolitischen Entscheidungen der USA und ihrer Handelspartner ab. Der Konzern halte daher eine "belastbare Quantifizierung der Auswirkungen auf die Weltwirtschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt" nicht für möglich. Seine Prognose für das Gesamtjahr ließ er daher zunächst unverändert.
A. Nunes--JDB