Schneemangel wegen Klimawandels: Skigebiet Céüze baut Skilifte ab
Wegen Schneemangels infolge des Klimawandels entscheiden sich immer mehr Skigebiete in niedrigeren Höhenlagen für einen Neuanfang: Im ehemaligen Skigebiet Céüze in den französischen Alpen beginnt am Dienstag der Abbau der seit Jahren nicht mehr genutzten Skilifte. "Die Entscheidung ist lange gereift", sagte Michel Ricou-Charles, Vorsitzender der Gemeinde Buëch-Dévoluy.
Das kleine Skigebiet, das sich zwischen 1500 und 2000 Höhenmetern erstreckt, verzeichne seit Jahren eine "immer unsicherere Schneelage", heißt es in einer Mitteilung der Gemeinde. Der Ort setzt deswegen verstärkt auf andere Aktivitäten, darunter Wandern, Klettern, Mountainbike-, Schneeschuh- und Skitouren.
"Wir haben uns gedanklich längst davon verabschiedet, unsere Bergregion lebt auf andere Weise wieder auf", erklärt Ricou-Charles. Hüttenwirtin Nathalie Ghesquiere pflichtet ihm bei: "Gut, dass die Anlagen endlich abgebaut werden", sagt sie am Telefon. Sie mache sich keinerlei Sorgen um die Anziehungskraft der Region.
Das Skigebiet war in den 1930er Jahren eröffnet worden. Die acht Skilifte liefen zuletzt im Winter 2017/2018. Ihr Abbau war im September 2024 beschlossen worden. Er soll etwa zwei Monate dauern. Das Material soll teilweise in anderen Skigebieten eingesetzt werden.
"Wir begrüßen es sehr, dass die Gemeinde sich selbst darum kümmert", betonte die Organisation Mountain Wilderness, die aus eigener Initiative bereits etwa 20 brachliegende Skilifte abgebaut hat. Es sei zu hoffen, dass andere dem Beispiel folgten. Etwa 100 weitere Skilifte würden in Frankreich nicht mehr benutzt und rosteten vor sich hin, kritisiert die Organisation.
Nach Angaben des Doktoranden Pierre-Alexandre Metral, der sich auf dieses Thema spezialisiert hat, haben in Frankreich bereits 186 überwiegend sehr kleine Skigebiete aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb eingestellt.
S. Alves--JDB