
"Nicht genug": Märtens hofft auf mehr TV-Präsenz für Schwimmer

Olympiasieger Lukas Märtens wünscht sich nach der erfolgreichen WM mehr Fernseh-Präsenz für die deutschen Schwimmer. "Ich hoffe, dass wir bei den TV-Übertragungen wieder mehr in Erscheinung treten werden. Das war dieses Jahr noch nicht genug", sagte der Magdeburger im Interview mit der Sport Bild.
"Wenn ein Deutscher mit Medaillenchancen im Finale steht, sollte es doch möglich sein, dort einmal hinzuschalten", führte Märtens aus: "Ein 400-Meter-Rennen dauert keine vier Minuten. Da nehme ich auch den erhöhten Druck in Kauf, wenn ich weiß, dass ich im Live-TV zu sehen bin."
Das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) war bei den Titelkämpfen in Singapur vor wenigen Wochen so erfolgreich wie schon lange nicht mehr gewesen. Mit sechs Gold-, drei Silber- und einer Bronzemedaille hatte am Ende die beste WM-Bilanz seit 2009 zu Buche gestanden. Das ZDF hatte die Beckenwettbewerbe fast ausschließlich im Livestream übertragen.
Mit vier Freiwasser-Titeln hatte Florian Wellbrock maßgeblichen Anteil an den Erfolgen, Märtens war auf seiner Paradestrecke 400 m Freistil nach dem Olympiasieg in Paris sowie seinem Weltrekord auch WM-Gold geschwommen und hatte sich über die doppelte Distanz Bronze gesichert. "Ich hatte zwar vom Weltmeister-Titel geträumt, vor allem nach dem Weltrekord, aber dass es so geklappt hat, war überragend", sagte Märtens.
Insgesamt habe die Konkurrenz "inzwischen wieder ein Auge auf uns als Team", berichtete der 23-Jährige: "Das macht was mit den Gegnern und auch mit uns, wenn wir so weit oben im Medaillenspiegel stehen. Da waren wir lange nicht mehr. Darauf können wir stolz sein."
Als Schlüssel zum Erfolg sieht Märtens den Ausbau und die Aufwertung der Bundesstützpunkte. "Die Unterstützung wurde noch gezielter eingesetzt – ob nach Berlin oder nach Magdeburg", sagte er. Hinzu kämen Sportler und Sportlerinnen wie Anna Elendt, Weltmeisterin über 100 m Brust, "die in die USA gegangen sind, weil sie dort bessere Möglichkeiten sahen". Es sei wichtig, "dass sich in Deutschland infrastrukturell weiter etwas tut. Wir sind so ein junges Team – und schon so erfolgreich", betonte Märtens. Diese Ära habe Wellbrock eingeleitet, nun könne man als DSV "einen großen Schritt nach vorn machen".
A. Martins--JDB