
Wück: Viele Spielerinnen glauben an den EM-Titel

Bundestrainer Christian Wück spürt bei den deutschen Fußballerinnen einen wachsenden Glauben an den Titel, er will die anstehende EURO aber nicht nur am sportlichen Abschneiden messen. "Diese Trophäe in der Hand zu halten, wäre ein absoluter Erfolg", sagte der 52-Jährige im SID-Interview. Ein "ganz wichtiger Punkt" sei aber auch, "wie wir als Mannschaft auf und neben dem Platz auftreten. Es geht auch darum, eine Nation hinter sich zu bekommen und Euphorie zu entfachen."
Bei der vergangenen EM 2022 in England war dies gelungen, erst im Finale verlor die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Wembley gegen die Gastgeberinnen. Das Interesse an den DFB-Frauen stieg dennoch extrem. Das historische Vorrundenaus bei der WM in Australien und Neuseeland war dagegen ein Stimmungsdämpfer, es folgte Olympia-Bronze im vergangenen Sommer.
"Wir wissen, dass wir eine große Verantwortung haben gegenüber dem Frauenfußball in Deutschland", betonte Wück vor seinem ersten großen Turnier als Frauen-Coach: "Mit einer erfolgreichen EM können wir sehr viele Kinder dazu bringen, in Vereine einzutreten. Das ist auch ein Aspekt, der für mich eine erfolgreiche EM ausmacht."
Intern formulierte der Bundestrainer eine klare Erwartungshaltung an seine Spielerinnen. "Wir dürfen nicht nur davon reden, zur EM zu fahren und erfolgreich zu sein, sondern müssen es wirklich in uns spüren", sagte er: "Das Ziel ist, dass wir davon träumen, diesen Titel zu holen, wie es ist, wenn wir durch das Spalier gehen und die Medaillen bekommen." Er spüre, "dass viele Spielerinnen mittlerweile daran glauben".
Am Montag reist die DFB-Auswahl ins EM-Quartier in Zürich. Zum Auftakt geht es dann am 4. Juli gegen Polen, weitere Gegner in der Gruppe C sind Dänemark (8. Juli) und Schweden (12. Juli).
M. Andrade--JDB