
Netanjahus Maschine fliegt auf Umwegen zu UN-Treffen in New York

Das Flugzeug des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat am Donnerstag eine ungewöhnlichen Route zur Sitzung der UN-Vollversammlung nach New York genommen und dabei mehrere europäische Staaten umflogen. Obwohl Frankreich der Nutzung seines Luftraums durch israelische Maschinen zugestimmt hatte, zeigen Tracking-Aufzeichnungen für den Flugverkehr nach Angaben französischer Diplomaten, dass Netanjahus Maschine statt auf der üblichen Route weiter südlich über Griechenland und Italien flog und dann über die Straße von Gibraltar abbog, bevor sie den Atlantik überquerte.
Israelischen Medienberichten zufolge war der Umweg des Flugzeugs dadurch begründet, dass die Regierungsmaschine Länder vermeiden sollte, die Unterzeichner der Römischen Statute sind und damit im Falle einer Notlandung den vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) ausgestellten Haftbefehl gegen Netanjahu vollstrecken könnten. Der IStGH hatte im vergangenen November wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg Haftbefehl gegen Netanjahu und den damaligen israelischen Joav Gallant Verteidigungsminister erlassen.
Netanjahu wird am Freitag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung sprechen. Anfang kommender Woche ist zudem ein Treffen des israelischen Regierungschefs mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus geplant.
L. Araujo--JDB