
Scharfe Kritik an Israels Plänen bei Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats

In New York hat die Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur geplanten Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen begonnen. Zum Auftakt der von mehreren Mitgliedstaaten einberufenen Sitzung warnte der beigeordnete UN-Generalsekretär Miroslav Jenca am Sonntag vor "einer weiteren Katastrophe", sollte Israel wie geplant die Stadt Gaza einnehmen.
Die Pläne würden "wahrscheinlich zu einer weiteren Katastrophe in Gaza führen, mit Auswirkungen auf die ganze Region und weiteren erzwungenen Vertreibungen, Tötungen und mehr Zerstörung", sagte Jenca vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen.
Der im Namen der fünf europäischen Mitglieder des Sicherheitsrats sprechende slowenische Botschafter Samuel Zgobar warnte, "die Entscheidung der israelischen Regierung wird nichts dazu beitragen, die Rückkehr der Geiseln zu sichern". Stattdessen gefährdeten die Pläne das Leben der Geiseln.
Zudem werde die Ausweitung der Militäroffensive "die bereits katastrophale humanitäre Situation in Gaza verschlimmern". Auch berge sie Gefahr von "weiteren Todesfällen und der Massenvertreibung von palästinensischen Zivilisten", sagte Zgobar. Neben den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern Frankreich und Großbritannien gehören derzeit als temporäre europäische Mitglieder neben Slowenien noch Dänemark und Griechenland dem Gremium an.
Die Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats war einberufen worden, nachdem das israelische Sicherheitskabinett in der Nacht zum Freitag den Plan zur Einnahme der Stadt Gaza, der größten Stadt des Gazastreifens, verabschiedet hatte.
International löste die Entscheidung massive Kritik und Warnungen vor einer weiteren Verschlechterung der bereits jetzt katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen aus. Auch UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich "zutiefst alarmiert" über den Plan.
S. Soares--JDB