
Netanjahu schlägt Trump für Nobelpreis vor - Trump zuversichtlich zu Waffenruhe

Bei einem Abendessen im Weißen Haus zum Auftakt seines Besuchs in Washington hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu US-Präsident Donald Trump für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. "Er schmiedet gerade, während wir hier sprechen, Frieden, in einem Land, einer Region nach der anderen", sagte Netanjahu am Montag (Ortszeit) zur Begründung. Trump äußerte sich unterdessen zuversichtlich, dass die Hamas bereit sei für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden in dem Palästinensergebiet erneut fünf Soldaten getötet.
Netanjahu bekräftigte seinen Nobelpreis-Vorschlag, indem er Trump ein Schreiben überreichte, das er eigenen Angaben zufolge an das Nobelpreiskomitee geschickt hatte. Der US-Präsident war im Laufe der Jahre bereits mehrfach von Anhängern und Abgeordneten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden.
Trump macht kein Hehl daraus, wie sehr es ihn ärgert, dass er den Preis bisher noch nicht bekommen hat - etwa für seine Vermittlerrolle in Konflikten zwischen Indien und Pakistan oder Serbien und dem Kosovo oder für seinen Einsatz für die Abraham-Abkommen, durch die in seiner ersten Amtszeit mehrere arabische Staaten ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben.
Bei dem Treffen zwischen Trump und Netanjahu im Weißen Haus sollte es vor allem um die zuletzt wieder verstärkten Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas gehen.
Trump äußerte sich am Montagabend zuversichtlich, dass die Hamas zu einer Waffenruhe im Gazastreifen bereit sei. "Sie wollen ein Treffen und sie wollen diese Waffenruhe", sagte er zu Beginn des Essens mit Netanjahu vor Journalisten. "Ich glaube nicht, dass es eine Blockade gibt. Ich denke, dass die Dinge sehr gut vorankommen", antwortete Trump auf die Frage, was eine Einigung verhindere.
Auf dem Tisch liegt ein Vorschlag der internationalen Vermittler für eine 60-tägige Feuerpause. Trump hatte sich am Freitag "sehr optimistisch" geäußert, dass eine Vereinbarung zustande kommen werde. Am Sonntag sagte er, es gebe "gute Chancen", "diese Woche" eine Einigung zu erzielen. Am Wochenende war ein israelisches Verhandlungsteam zu indirekten Gesprächen mit der Hamas nach Katar gereist.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt erklärte, der US-Sondergesandte Steve Witkoff werde im Laufe der Woche zu den Verhandlungen nach Doha reisen.
Trump hat die Beendigung des seit Oktober 2023 andauernden Krieges im Gazastreifen zu einer seiner außenpolitischen Prioritäten gemacht, Netanjahu hat die Vernichtung der Hamas zum Ziel der israelischen Strategie erklärt.
Es ist bereits Netanjahus dritter Besuch im Weißen Haus seit Trumps Amtsantritt im Januar.
Israels Armee gab unterdessen am Dienstag den Tod von fünf israelischen Soldaten im Gazastreifen bekannt. Zwei der Soldaten seien im Kampf im Norden des Palästinensergebiets gefallen, hieß es in einer Erklärung. Bei demselben Vorfall seien drei weitere Soldaten getötet und zwei Soldaten schwer verletzt worden. Die Verletzten seien ins Krankenhaus gebracht und ihre Familien benachrichtigt worden, teilte die Armee weiter mit.
F. Fernandes--JDB