
AFP will bis Ende 2026 bis zu 14 Millionen Euro einsparen

Vor dem Hintergrund der weltweiten Medienkrise will die Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP) bis Ende 2026 zwischen zwölf und 14 Millionen Euro einsparen. Dies werde nur möglich sein, "wenn wir unsere Organisation, unsere Strukturen und unsere Arbeitsweisen anpassen (...), ohne unsere Investitionen zu bremsen", sagte AFP-Chef Fabrice Fries am Freitag in einer Videobotschaft.
"Es sind schlechte Nachrichten, die ich verkünde (...), aber ich weiß, dass die Agentur über Widerstandskraft verfügt", fügte er hinzu. Nach sieben Jahren stetigen Wachstums seien die Einnahmen der AFP in diesem Jahr rückläufig. Es seien fast acht Millionen Euro weniger als im Budget vorgesehen.
Dies liege zum einen an der "weltweiten wirtschaftlichen Zurückhaltung im Zusammenhang mit der Angst vor einer Rezession", sagte Fries. Zum anderen hätten "autoritäre und populistische Regierungen" Druck auf AFP-Kunden ausgeübt, so dass Verträge aufgekündigt worden seien. Dabei verwies Fries auf das Ende des Factchecking-Programms des Meta-Konzerns in den USA, an dem AFP beteiligt war. Ferner sei der Vertrag mit dem US-Sender "Voice of America" beendet worden, dessen Schließung die Regierung von US-Präsident Donald Trump vorantreibt.
Die Nachrichtenagentur habe überdies ihre "Fähigkeit überschätzt, ihr geistiges Eigentum von Akteuren der Technologiebranche vergüten zu lassen". Die "dauerhafte Verschlechterung" der finanziellen Aussichten sei letztlich eine Folge der wirtschaftlichen Lage der Medienkunden, sagt Fries.
Im Jahr 2024 erzielte die AFP einen Nettogewinn von 200.000 Euro bei einem Umsatz von 326,4 Millionen Euro. AFP ist eine der drei weltweit tätigen Nachrichtenagenturen, zusammen mit AP und Reuters. Sie beschäftigt 2600 Mitarbeiter aus rund hundert Ländern und liefert Nachrichten in sechs Sprachen. Die AFP GmbH mit Sitz in Berlin ist ein Tochterunternehmen der AFP.
A. Martins--JDB