
Weiße Südafrikaner: Trump macht Präsident Ramaphosa schwere Vorwürfe

US-Präsident Donald Trump hat dem südafrikanischen Staatschef Cyril Ramaphosa bei einem Empfang im Weißen Haus schwere Vorwürfe gemacht. Trump verlangte von Ramaphosa am Mittwoch "Erklärungen" für das Schicksal weißer Farmer in Südafrika. Die Menschen würden in ihrer Heimat "hingerichtet" und ihr Land werde beschlagnahmt, sagte Trump.
Der US-Präsident hatte der Regierung in Pretoria zuvor einen "Genozid" an den Nachfahren weißer Kolonialisten vorgeworfen. Trump spielte Ramaphosa Videoaufnahmen vor, die seinen Vorwurf belegen sollen. Darauf seien die Gräber weißer Farmer zu sehen, sagte der US-Präsident. Zudem zeigte Trump eine Reihe von Artikeln. Darin gehe es um "Tod, Tod Tod", sagte Trump.
Ramaphosa entgegnete, die Äußerungen und Bilder in den Aufnahmen entsprächen nicht der offiziellen Regierungspolitik. Er hatte Trump zuvor zu einem "Neubeginn" in den Beziehungen aufgerufen. Der südafrikanische Staatschef ist der erste Vertreter Afrikas, den der US-Präsident in seiner zweiten Amtszeit eingeladen hat.
Trumps Regierung hatte vergangene Woche rund 50 weiße Südafrikaner als "Flüchtlinge" aufgenommen. Trump stößt sich an einem Gesetz zur Landenteignung, das im Januar von Ramaphosa unterzeichnet wurde. Es sieht vor, dass die südafrikanische Regierung nach staatlichen Enteignungen unter bestimmten Umständen keine Entschädigungszahlungen leisten muss.
In dem Konflikt hatte die Trump-Regierung im Februar die Hilfen für Südafrika eingefroren. Im März wiesen die USA zudem den südafrikanischen Botschafter Ebrahim Rasool aus. Er schüre "rassistische Spannungen" und hasse die USA und Trump, hieß es zur Begründung.
M. dos Santos--JDB