
Ukraine und Gazastreifen: Leo XIV. ruft zur Beendigung aller Kriege auf

Leo XIV. hat bei seinem ersten traditionellen Sonntagsgebet als Papst zur Beendigung aller Kriege aufgerufen. "Angesichts des aktuellen dramatischen Szenarios eines stückweisen Dritten Weltkriegs, wie es Papst Franziskus wiederholt festgestellt hat, wende ich mich an die Großen dieser Welt und wiederhole diesen weiterhin aktuellen Appell: Nie wieder Krieg!", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Sonntag.
Leo XIV. ging unter anderem auf den seit gut drei Jahren andauernden Krieg in der Ukraine ein. "Ich trage in meinem Herzen die Leiden des geliebten ukrainischen Volkes", sagte er vom Balkon des Petersdoms aus vor zahlreichen Menschen auf dem Petersplatz. "Alles muss getan werden, um schnellstmöglich zu einem echten, gerechten und dauerhaften Frieden zu kommen." Außerdem müssten alle Kriegsgefangenen freikommen und alle Kinder "zu ihren Familien zurückkehren können".
Zum Gaza-Krieg sagte der neue Papst, er sei "zutiefst traurig über das, was im Gazastreifen passiert". Er rief dazu auf, "dass die Kämpfe sofort eingestellt werden, dass die erschöpfte Zivilbevölkerung humanitäre Hilfe bekommt und dass die Geiseln freigelassen werden".
Der Krieg in dem Palästinensergebiet war am 7. Oktober 2023 durch den Großangriff auf Israel ausgelöst worden. Dabei hatten die radikalislamische Hamas und mit ihr verbündete Kämpfer etwa 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 58 Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Seit Anfang März blockiert Israel die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Nach dem Auslaufen einer Waffenruhe geht die israelische Armee außerdem wieder massiv militärisch in dem Palästinensergebiet vor.
Leo XIV. war am Donnerstag zum Papst gewählt worden und hatte sich anschließend ein erstes Mal den Gläubigen auf dem Petersplatz gezeigt. Dabei rief er zum Bau von Brücken, zum Dialog und zum Frieden für alle Völker auf.
Am Sonntag nutzte der neue Papst das Regina-caeli-Gebet, um sich zu großen Themen des aktuellen Weltgeschehens zu äußern. Am Sonntag kommender Woche wird auf dem Petersplatz die feierliche Inthronisierung des neuen katholischen Kirchenoberhaupts zelebriert.
R. Borges--JDB