
AfD-Chefin Weidel kann sich Partei-Rechtsaußen Höcke als Minister vorstellen

AfD-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel kann sich Björn Höcke, den Vorsitzenden des als gesichert rechtsextremistisch eingestuften Thüringer Landesverbands ihrer Partei, als Minister vorstellen. Sie verstehe sich "sehr gut" mit dem 52-Jährigen, sagte sie der "Bild" (Sonntag). Auf die Frage, ob Höcke für ein Ministeramt geeignet sei, antwortete sie demnach "ja".
Das vor einigen Jahren gegen Höcke geführte Parteiausschlussverfahren sei ein Fehler gewesen, sagte Weidel weiter. "Ich glaube, der Parteiausschluss war damals völlig überzogen. Fehler kann jeder machen."
Die gerichtliche Entscheidung, dass Höcke als "Faschist" bezeichnet werden darf, konterte die Parteichefin, indem sie die Justiz infrage stellte. "Also Entschuldigung, das, was Gerichte irgendwie von sich geben, dem kann ich überhaupt gar nichts mehr beimessen", sagte sie der Zeitung. Auch die Staatsanwaltschaften seien nicht unabhängig.
Höcke gilt als rechter Scharfmacher und war auch innerhalb der Partei lange umstritten. In Thüringen ist die AfD unter Höcke jedoch so erfolgreich wie in keinem anderen Bundesland. Mit 32 von 88 Sitzen stellt sie die größte Fraktion im Landtag.
E.R. Xavier--JDB