
EU-Außenbeauftragte: Russlands Präsident Putin trägt Verantwortung für Nawalnys Tod

Ein Jahr nach dem Tod des russischen Oppositionellen Alexej Nawalny hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas Russland dem russischen Präsidenten Wladimir die politische Verantwortung zugewiesen. Putin und die russischen Behörden trügen die "endgültige Verantwortung" für den Tod Nawalnys, erklärte Kallas am Sonntag. Sie forderte Russland auf, Nawalnys Anwälte und "alle politischen Gefangenen" sofort freizulassen.
Nawalny habe sein Leben für ein freies und demokratisches Russland gegeben, erklärte Kallas und fügte hinzu: "Während Russland seinen illegalen Angriffskrieg gegen die Ukraine intensiviert, führt es auch seine inneren Repressionen fort, die sich gegen all jene richten, die sich für die Demokratie einsetzen".
Hunderte politische Gefangene befinden sich laut Kallas zu Unrecht in Haft, darunter auch die Anwälte Nawalnys. Kallas forderte ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.
Nawalny, der von den russischen Behörden als "Extremist" eingestuft worden war, war der prominenteste Kritiker von Kreml-Chef Putin. Er starb am 16. Februar 2024 unter ungeklärten Umständen in einem Straflager in der Arktis, wo er eine 19-jährige Haftstrafe verbüßte. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.
Ein Jahr nach seinem Tod wird weltweit an Nawalny erinnert. In Russland haben am Sonntag hunderte Menschen trotz drohender Repressalien sein Grab in Moskau besucht. In Deutschland ist unter anderem eine Demonstration vor der russischen Botschaft in Berlin geplant. Am Abend finden in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin eine Andacht und eine Gedenkveranstaltung statt, bei der Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja persönliche Erinnerungen an ihren Mann teilen und über sein Vermächtnis sprechen will.
D. Barbosa--JDB