Ecuadors Präsident soll Zielscheibe von Giftanschlag mit Schokolade gewesen sein
Der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa soll eigenen Angaben zufolge Zielscheibe eines Giftanschlags gewesen sein - mit Schokolade und Marmelade. Die ihm bei einer öffentlichen Veranstaltung überreichten Nahrungsmittel seien mit "hochkonzentrierten" Substanzen versetzt gewesen, sagte Noboa am Donnerstag (Ortszeit) dem US-Sender CNN.
Die giftigen Stoffe könnten nicht "zufällig" in die Schokolade und Marmelade geraten seien, betonte der 37-jährige Staatschef. Laut Noboa verfügt sein Team über Beweise für einen Vergiftungsversuch. Die Militäreinheit, die für den Schutz des Präsidenten zuständig ist, schaltete die Staatsanwaltschaft ein.
Es ist das zweite Mal, dass die Noboa-Regierung von einem Anschlag auf den rechtsgerichteten Staatschef berichtet. Anfang Oktober hatte die Regierung mitgeteilt, dass an Noboas Wagen Spuren von Einschüssen gefundetn worden seien, nachdem der Präsidentenkonvoi an einer Menge von Demonstranten vorbeigefahren sei, die gegen die hohen Spritpreise demonstrierten. Verteidigungsminister Gian Carlo Loffredo sprach von einem "Mordversuch".
Indigene in Ecuador demonstrieren seit Ende September mit Straßenblockaden gegen die steigenden Treibstoffpreise. Insgesamt ist die Lage in dem südamerikanischen Land von wachsender Gewalt und sozialer Unruhe geprägt.
Das zwischen Kolumbien und Peru - den beiden weltgrößten Produzenten von Kokain - gelegene Ecuador hat sich zu einem wichtigen Transitland für den Drogenhandel entwickelt. Noboa hat in mehreren Provinzen den Notstand ausgerufen und Truppen zur Bekämpfung der Drogenbanden entsandt, bislang allerdings mit geringem Erfolg.
S. Aparecido--JDB