
Anklage gegen US-Soldaten in Rheinland-Pfalz wegen tödlicher Geisterfahrt

Weil er betrunken als Geisterfahrer einen tödlichen Unfall verursacht haben soll, hat die Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Trier Anklage gegen einen in Deutschland stationierten US-Soldaten erhoben. Ihm wird unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Er soll für einen Unfall auf der Autobahn 60 in der Nacht zum 3. Mai verantwortlich sein.
Dabei kam eine 23-Jährige ums Leben, zwei 24-jährige Frauen wurden schwer verletzt. Der zur Tatzeit 23-jährige Soldat soll in der Tatnacht entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn gefahren sein. Kurz vor der Ausfahrt Landscheid soll er bei hoher Geschwindigkeit frontal gegen das Auto der 23-jährigen Frau geprallt sein.
Sie war zum Unfallzeitpunkt gerade dabei, einen Lastwagen zu überholen. Die 23-Jährige erlag ihren schweren Verletzungen kurze Zeit nach dem Unfall in einem Krankenhaus. Ihre beiden Mitfahrerinnen wurden schwer verletzt, eine musste noch in der Nacht notoperiert werden.
Im Blut des US-Soldaten wurden 1,42 Promille Alkohol gemessen. Laut Staatsanwaltschaft äußerte er sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Er befindet sich in einem Gefängnis der US-Streitkräfte.
Üblicherweise werden Straftaten von in Deutschland stationierten US-Streitkräften vor einem US-Militärgericht verhandelt. In diesem Fall wird der Prozess jedoch vor einem deutschen Gericht verhandelt. Über die Zulassung der Anklage muss das Landgericht Trier entscheiden.
G. Pires--JDB