
Zahl politisch motivierter Straftaten in einem Jahr um 40 Prozent gestiegen

Die Zahl der politisch motivierten Straftaten in Deutschland ist innerhalb eines Jahres um mehr als 40 Prozent gestiegen. Die Behörden registrierten 2024 laut am Dienstag veröffentlichter Statistik insgesamt 84.172 Delikte - das sind rund 24.000 mehr als im Vorjahr, als bereits ein Höchstwert seit Datenerfassung gemeldet wurde. Die Fallzahlen wuchsen in allen Bereichen erheblich.
Besonders stark ist der Anstieg bei rechtsextremistisch motivierten Straftaten (plus 48 Prozent). Auf diesen Bereich entfällt rund jede zweite politisch motivierte Straftat (42.788). Bei Straftaten, die die Behörden unter der Rubrik "ausländische Ideologie" zusammenfassen, stieg die Zahl innerhalb eines Jahres um 42 Prozent auf 7343.
Die Zahl der religiös motivierten Straftaten stieg der Statistik zufolge um 29 Prozent auf 1877 und die der linksextremistisch motivierten Straftaten um 28 Prozent auf 9971. Sonstigen Bereichen zugeordnet werden 22.193 politisch motivierte Straftaten.
Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) sprach von einem "extremen" Anstieg der Zahlen. Er sei "getrieben durch die Polarisierung unserer Gesellschaft", aber auch durch einen zunehmenden Antisemitismus.
Mit Blick auf die hohen Zahlen der rechtsextremistisch motivierten Straftaten sagte Dobrindt, die Regierung werde "den Kampf gegen Rechtsextremismus und politisch von rechts motivierte Straftaten weiter fortsetzen". Das gelte aber explizit für alle Bereiche der politisch motivierten Kriminalität gleichermaßen.
L. Araujo--JDB